Träume

Rätselhafte Traumwelt

Nacht für Nacht träumen wir, auch wenn wir uns häufig nicht daran erinnern können. Seit Menschengedenken faszinieren uns die Themen „Traum“ und „Traumdeutung“, und spätestens seit Sigmund Freud haben sich unzählige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dieser Thematik verschrieben. Doch genauso wenig wie wir wissen, warum wir schlafen, wissen wir, warum wir eigentlich träumen.

Auch wenn uns bis heute vieles rund um das Thema „Traum“ außerordentlich schleierhaft erscheint, belegen Träume eines jedoch sehr deutlich: Unser Gehirn arbeitet in der Nacht auf Hochtouren. Im Traumschlaf ist nicht nur die Großhirnrinde aktiv, d.h. die Region, mit der wir am Tage bewusst denken; vielmehr werden auch andere Bereiche des Gehirns, wie zum Beispiel das Sehsystem, aktiv in die Welt der Träume involviert.

Erste Schritte in eine „Terra incognita“

1953 wurde im Rahmen der Schlafforschung zu einem echten Meilenstein: Die US-Forscher Eugene Aserinsky und Nathaniel Kleitman entdeckten damals den REM-Schlaf und konnten somit erstmals eine konkrete Zeit bzw. Schlafphase für das Träumen definieren. Als sie ihre Probanden aus dem REM-Schlafstadium weckten, gaben 80% der Studienteilnehmer an, unmittelbar zuvor geträumt zu haben. Im Rahmen anschließender Untersuchungen wurden Probanden aus anderen Schlafphasen geweckt, und nicht einmal die Hälfte der Befragten konnte sich an Träume erinnern.

Doch obwohl wir während des REM-Schlafes am lebhaftesten träumen und der REM-Schlaf bezeichnenderweise auch „Traumschlaf“ genannt wird, träumen wir tatsächlich während aller Schlafstadien.

Träume – Briefe an uns selbst?

Sigmund Freud umschrieb Träume als „Briefe an uns selbst“, denn nach seiner Theorie haben Träume die Funktion, uns auf unerfüllte Sehnsüchte und unterdrückte Ängste aufmerksam zu machen.

Seit Jahrzehnten werden innerhalb der Wissenschaft erhitzte Debatten über die eigentliche Funktion des Träumens geführt. Manche Forscher widersprechen psychoanalytisch geprägten Deutungsansätzen, die dem Träumen eine zentrale Rolle zuweisen. Ihren Untersuchungen zufolge sind Träume schlicht und ergreifend als eine rein zufällige Nervenaktivität im Gehirn zu verstehen und haben damit weder eine Bedeutung noch verfolgen sie eine Absicht.

William C. Dement, ein renommierter Schlafforscher der kalifornischen Stanford Universität, vertritt den Mittelweg beider Ansätze: Selbst wenn man Träume ausschließlich als Produkt zufälliger Nervenreizungen definiere, müsse man seiner Ansicht nach beachten, dass Träume unser Leben nachhaltig verändern könnten. Zur Veranschaulichung zitierte er ein Beispiel aus dem eigenen Leben: Nachdem er im Traumzustand erfahren musste, wie es sich anfühlen kann, an Lungenkrebs erkrankt zu sein, gab er am nächsten Tag umgehend das Rauchen auf – und zwar im Wachzustand.

Was wir träumen, wenn wir träumen

Ein Blick in die Statistik der Traumwelt enttäuscht: Im Durchschnitt sind es nicht die großen, bewegenden Momente, die uns durch das Land der Träume führen. Vielmehr laufen in unseren Köpfen überwiegend banale „Alltagsfilme“ ab – Geschichten, die uns mit Szenen aus Berufs- und Privatleben konfrontieren. Häufig spiegelt sich in unseren Träumen das am Tage Erlebte unmittelbar wider. Die wenigen spektakulären Traumereignisse sind – rein statistisch betrachtet – eine Ausnahme, bleiben uns allerdings besser in Erinnerung.

Komische, verwirrende Handlungsstränge und Bilder, chaotisch kombinierte oder unlogisch interpretierte Neuauflagen tatsächlich erlebter Situationen entstehen in erster Linie durch die Eigendynamik des Traumbewusstseins, denn hier laufen alle Prozesse absolut willkürlich und zufällig ab.

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