Der Umgang mit der Corona-Pandemie wird uns alle weiterhin beschäftigen und wirkt sich selbstverständlich auch auf unseren Alltag als Mediziner, Schlafexperten und Privatpersonen aus. Von Beginn an verfolgen wir sehr aufmerksam die weltweit veröffentlichten Forschungsarbeiten zu Infektionsgeschehen, Krankheitsverläufen, Behandlungs- und Impfoptionen. Zudem kommen auch unsere Patientinnen und Patienten immer wieder mit den unterschiedlichsten Fragen rund um das Virus und die Erkrankung auf uns zu.
Daher ist der regelmäßige Austausch zu aktuellen Fragen, Entwicklungen und Erkenntnissen rund um COVID-19 und das Long-COVID-Syndrom im Rahmen unserer SomnoTalks ein fester Bestandteil geworden.
Mit einer Auswahl an Kurzvideos laden wir Sie herzlich ein zu unseren Gesprächen und freuen uns über Feedback, Fragen und Anregungen. Herzlichen Dank!
Fatigue-Syndrom nach Corona-Erkrankung
Es kommt immer häufiger vor, dass Patient*innen lange nach einer COVID-19-Erkrankung über starke Müdigkeit klagen bzw. darunter leiden. Dieses so genannte Fatigue-Syndrom, das mitunter mit kognitiven Störungen, Erinnerungslücken und verringerter Merkfähigkeit einher geht, muss allerdings keine direkte Folge der Viruserkrankung sein.
Da die meisten COVID-19 Erkrankten sehr große Angst haben, auf einer Intensivstation behandelt bzw. beatmet werden zu müssen oder zu sterben, kann auch dieses starke, dauerhafte Angstgefühl tiefgreifende Auswirkungen haben – und zwar vollkommen unabhängig davon, wie schwer jemand tatsächlich an COVID-19 erkrankt war.
Bei schwerer COVID-19-Erkrankung: Mehr Sicherheit durch einfache Sauerstoffmessung
Patient*innen mit schweren Verläufen der Corona-Infektion leiden häufig an einem ausgeprägten Sauerstoffmangel. Der bleibt oft unbemerkt, da z. B. keine Atemnot auftritt. So bemerken die Betroffenen auch nicht, wann es kritisch wird und sie ein Krankenhaus aufsuchen sollten.
Ein Pulsoximeter für zu Hause könnte hier für mehr Sicherheit sorgen: Mit Hilfe eines tragbaren Gerätes werden Puls und Sauerstoffgehalt des Blutes auch zu Hause gemessen und überwacht. Kritische Werte werden rechtzeitig erkannt und der/die Patient*in z. B. über das Handy alarmiert, sodass zur weiteren Abklärung und Behandlung ein Krankenhaus aufgesucht werden kann.
Inzwischen gibt es diese Geräte u.a. auch als eine Art Fingerring, der dauerhaft und sogar beim Sport getragen werden kann. Unsere dringende Bitte: Wenn Sie sich ein Gerät für zu Hause anschaffen möchten, bestellen Sie nicht einfach eines im Internet, sondern lassen Sie sich dazu bitte ausführlich beraten und in die Nutzung einweisen. Denn mangelhafte Geräte, Fehlmessungen und Fehlinterpretationen könnten Sie unnötig verunsichern.
Die Pulsoxymetrie ist ebenso Teil einer polysomnografischen Untersuchung, für die Messungen verwenden wir bisher fest verkabelte Fingerclips. Die tragbare Variante (Ring) testen wir aktuell für den Einsatz im Schlaflabor.