Schlafstörungen in der Schwangerschaft halten viele für normal. Das ist grundsätzlich auch richtig, denn der weibliche Körper leistet Außerordentliches, wenn ein neuer Mensch in ihm heranwächst. Veränderungen von Hormonhaushalt und Lebenssituation setzen in vielen Fällen ein Gedankenkarussell in Gang, das das Ein- und Durchschlafen beeinträchtigen kann. Auch heftige Kindsbewegungen oder eine ungewohnte Schlafposition aufgrund des größer werdenden Bauches sorgen immer wieder dafür, dass schwangere Frauen nachts nicht ausreichend Schlaf genießen können.
Ist jedoch eine unentdeckte Schlafapnoe und ggf. sogar mit Atemaussetzern in der Nacht (OSAS) die Ursache, kann es für Mutter – und Kind! – äußerst kritisch werden: Es kommt zu Blutdruckanstiegen sowie Sauerstoffmangel in Gehirn und Herzmuskel. Studien** belegen, dass bei Schlafapnoe-Patient*innen das Risiko, an Bluthochdruck, Herzinfarkten und Schlaganfällen zu erkranken, um ein Vielfaches erhöht ist. Für schwangere Frauen erhöht sich zudem das Risiko der Entwicklung einer Schwangerschaftsdiabetes oder Präeklampsie; beides kann für das ungeborene Kind sehr gefährlich sein.
Bei werdenden Müttern mit Schlafapnoe erhöht sich darüber hinaus die Wahrscheinlichkeit einer Entbindung durch Kaiserschnitt um das Dreifache, während die Neugeborenen u.a. aufgrund von Atmungsproblemen insgesamt häufiger intensivmedizinisch versorgt werden müssen.
Unser Tipp:
Wenn Sie Ihren Schlafstörungen auf den Grund gehen möchten, sollten Sie sich schlafmedizinisch beraten und untersuchen lassen. Sprechen Sie uns gerne an, wir sind für Sie da!
** Izci Balserak B. Sleep disordered breathing in pregnancy. Breathe (Sheff). 2015;11(4):268-277. doi:10.1183/20734735.009215
Dominguez JE, Street L, Louis J. Management of Obstructive Sleep Apnea in Pregnancy. Obstet Gynecol Clin North Am. 2018;45(2):233-247. doi:10.1016/j.ogc.2018.01.001