So viel Schlaf braucht der Mensch
Schlafbedürfnis und Schlafprofil verändern sich kontinuierlich im Laufe des Lebens. Je älter ein Mensch wird und sich eines gesunden Schlafes erfreuen kann, umso weniger Schlaf benötigt er.
Schlafhungrige Säuglinge
Neugeborene haben ein viel höheres Schlafbedürfnis als Erwachsene. Allerdings haben sie noch keinen Schlaf-Wach-Rhythmus. Dieser entwickelt sich erst in den ersten sechs Lebensmonaten. Dies führt oft dazu, dass der Schlafrhythmus der Eltern durcheinandergebracht wird.
Säuglinge schlafen bis zu 18 Stunden täglich. Dabei unterscheidet sich die Zusammensetzung der verschiedenen Schlafstadien von Säuglingen und Kleinkindern erheblich vom Schlafprofil eines gesunden Erwachsenen: In seinen ersten Lebensmonaten verbringt der Mensch fast 50% seiner Schlafzeit im REM-Schlaf (Traumschlaf). Wissenschaftler leiten daraus ab, dass der REM-Schlaf eine wichtige Rolle bei der Hirnentwicklung spielt.
Schlaf als Entwicklungshelfer
Überhaupt nimmt der Schlaf bei der Entwicklung Heranwachsender einen zentralen Stellenwert ein: Heutige Studien belegen, dass die Ausbildung verschiedener Körpersysteme bei Säuglingen und Kleinkindern vor allem während des Schlafes stattfindet. Zudem werden die wichtigen Wachstumshormone hauptsächlich im Tiefschlaf gebildet. Heranwachsende haben ebenfalls noch ein höheres Schlafbedürfnis als Erwachsene. Die mittlere Schlafdauer bei Erwachsenen beträgt zwischen sieben und acht Stunden.

Schlaf im Alter
Mit zunehmendem Lebensalter verändert sich die Schlafarchitektur:
Die Tiefschlafphasen werden allmählich kürzer. Ab dem 60. Lebensjahr fehlen Tiefschlafphasen manchmal sogar vollständig. Der Schlaf wird leichter und somit auch störanfälliger. Je älter wir werden, desto weniger träumen wir. Dies sind alles völlig normale biologische Prozesse.
Fragmentiertes Ruhen
Studien zufolge nimmt nicht bloß unsere Schlafdauer im Alter ab. Zugleich wird unser Schlaf häufiger unterbrochen, und es kann zu längeren Wachphasen während der Nacht kommen. Zudem sind bei älteren Menschen gehäuft längere Einschlafphasen zu beobachten, und insgesamt klagt mehr als ein Drittel aller über 60-Jährigen über Schlafprobleme.
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Noch mehr Ideen für einen erholsamen Schlaf finden Sie in unseren Tipps & Tricks zum Einschlafen.
Schlafstörungen im Alter
Dass Menschen höheren Alters verstärkt von Schlafstörungen geplagt werden, hat vielerlei Ursachen. Dazu zählen u.a. psychosoziale Faktoren in Kombination mit normalen Alterungsprozessen, die auch das Gehirn und somit die grundlegenden Schlafmechanismen betreffen können. Darüber hinaus steigt mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit, von Erkrankungen betroffen zu sein, die medikamentös behandelt werden müssen. Sowohl die Erkrankungen selbst als auch die Medikamente können die Schlafqualität älterer Menschen negativ beeinflussen.
Zu den typischen Schlafstörungen im Alter zählen
- Schlaflosigkeit (Insomnie)
- schlafbezogene Atmungsstörungen (Schnarchen und Schlafapnoe)
- so genannte „unruhige Beine“ (Restless Legs Syndrom, kurz: RLS)
- periodische Beinbewegungen (PLMD)
Lichttherapie
Interessanter Weise verbringen ältere Menschen insgesamt mehr Zeit im Bett (ca. 10-12 Stunden), benötigen jedoch mit etwa sechs Stunden pro Nacht deutlich weniger Schlaf als jüngere Personen. Als eine Ursache der veränderten Schlafgewohnheiten vermuten Wissenschaftler die Abnahme der für die „innere Uhr“ verantwortlichen Nervenzellen.
Diese innere Uhr wird durch Licht positiv beeinflusst. Somit kann eine Lichttherapie einen gesunden Schlafrhythmus unterstützen und wohltuende Wirkung zeigen.