Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass die Fallzahlen ein wesentlicher Faktor für den Erfolg medizinischer Maßnahmen sind. Dies gilt sowohl für die Durchführung von Operationen als auch für konservativ tätige Mediziner. Denn je mehr Fälle der/die Einzelne behandelt, desto größer sind die Erfahrung und damit auch die Qualität der Resultate. Jede seriöse Institution legt daher ihre Zahlen offen.
Untersuchungen bei privat versicherten Patientinnen und Patienten und Selbstzahlern
Somnolab Essen am Alfried Krupp Krankenhaus (2005 – 2010)
Von 2005 bis 2010 haben die schlafmedizinischen Spezialisten bei Somnolab Essen am Alfried Krupp Krankenhaus 3.113 nächtliche Schlaflabormessungen durchgeführt. Diese Zahl bezieht sich wohlbemerkt nicht auf ambulante Messungen, bei denen das Untersuchungsgerät zuhause angewendet wird; hier handelt es sich ausschließlich um Untersuchungen, die nachts im Schlaflabor unter ständiger Beaufsichtigung von speziell ausgebildeten Gesundheitspflegerinnen und -pflegern durchgeführt wurden.
Somnolab Essen 2005-2010:
Untersuchungen im Schlaflabor (gesamt 3.113) | mittleres Alter in Jahren | mittlerer BMI in kg/qm |
männliche Patienten (89%) | 53 Jahre | 29,4 kg/qm |
weibliche Patientinnen (11%) | 58 Jahre | 28 kg/qm |
Von den 3.113 Messungen wurden 89% an Männern und 11% an Frauen durchgeführt. Dieses Missverhältnis spiegelt die allgemeine Männerlastigkeit von Schlafproblemen in Schlaflaboren der ganzen Welt wider: Noch immer erfolgen die meisten Überweisungen wegen Schnarchens und Schlafapnoeverdacht, obwohl diese nicht die häufigsten Schlafstörungen sind. Es leiden weit mehr als die von uns untersuchten Frauen an Schlafproblemen. Warum nur wenige den Weg zu einem spezialisierten Schlafmediziner finden, ist noch unklar.
Das mittlere Alter der behandelten Frauen bei Somnolab Essen betrug 58 Jahre, während das mittlere Alter der behandelten Männer mit 53 Jahren deutlich niedriger war.
Die von uns behandelten Frauen waren weniger übergewichtig als die männlichen Patienten. Die Frauen hatten einen mittleren Body-Mass-Index (BMI) von 28 kg/qm, während die Männer einen mittleren Body-Mass-Index von 29,4 kg/qm hatten.
Kontrolluntersuchungen im Schlaflabor
Zwischen 2005 und 2010 führten wir im Schlaflabor 160 Kontrolluntersuchungen bei Patientinnen und Patienten durch, die sich bereits einer Operation wegen Schlafapnoe oder Schnarchens unterzogen hatten. Die Betroffenen wurden zu einem Großteil von operativ tätigen HNO-Ärzten zugewiesen, um den Erfolg der jeweiligen Eingriffe überprüfen zu lassen. Dies ist nicht unbedingt die Regel. Wir freuen uns sehr, dass unsere zuweisenden HNO-ärztlichen Kolleginnen und Kollegen so verantwortungsvoll handeln.
Somnolab Essen 2005-2010:
Kontrolluntersuchungen im Schlaflabor: | 160 | |
CPAP-/BiPAP-Einstellungen: | 452 | |
Anteil Frauen: | 15% | |
Anteil Männer: | 85% | |
Nutzungsdauer im Mittel pro Nacht: | 4,7 h | |
Anteil Pat. mit Nutzungsdauer > 5h pro Nacht | 50% | |
Anteil Pat. mit Nutzungsdauer > 6h pro Nacht | 33% |
Therapiemaßnahmen
Zwischen 2005 und 2010 wurden in unserem Somnolab Schlaflabor am Alfried Krupp Krankenhaus in Essen 452 Patientinnen auf eine Behandlung mit nCPAP oder nBiPAP eingestellt. Die relative Verteilung der Patientinnen und Patienten, die eine nächtliche Atemhilfe erhielten, betrug 15% bei den Frauen und 85% bei den Männern.
Die mittlere Nutzungsdauer der Atemhilfe betrug 4,7 Stunden pro Nacht. 50% der Patientinnen und Patienten nutzten ihr Gerät länger als 5 Stunden, ein Drittel sogar länger als 6 Stunden pro Nacht.
Das sind deutlich höhere Werte, als durchschnittlich allgemein erreicht werden. Dies führen wir auf unsere sehr sorgfältige, hoch qualitative Auswahl derjenigen Patientinnen und Patienten zurück, die von dieser Behandlungsform profitieren werden.
Gleiches gilt für operative Behandlungen sowie das Anpassen einer Protrusionsschiene. Die Auswahl der entsprechenden Patientinnen und Patienten erfolgt auf Grundlage eines von uns entwickelten mathematischen Algorithmus, was die Erfolgschancen dieser Behandlungsmethoden deutlich erhöht.
Nur wenige Patientinnen und Patienten mit Schlafapnoe profitieren von der Anwendung einer nächtlichen Zahnschiene (Protrusionsschiene), die den Unterkiefer nach vorne verlagert. Wir haben im Beobachtungszeitraum 36 Patientinnen und Patienten mit dieser Behandlungsform untersucht.
Insgesamt ergibt sich für unsere Patientinnen und Patienten zwischen 2005 und 2010 folgender Therapieschlüssel:
- 69% erhielten eine nächtliche Beatmung mittels nCPAP oder nBiPAP
- 25% erhielten eine operative Behandlung
- 6% erhielten eine Protrusionsschiene
Bedeutung Multipler Schlaflatenztest (MSLT)
Im genannten Zeitraum (2005 bis 2010) führten wir 85 Multiple Schlaflatenztests (MSLTs) durch. Zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten wollen wir diese Tests zukünftig vermehrt einsetzen, was wir allein im ersten Halbjahr 2011 mit 36 MSLTs bereits erfolgreich umsetzen konnten.
Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass die Durchführung der MSLTs die Qualität unserer Arbeit verbessern kann. Die Testergebnisse tragen dazu bei, dass wir Patientinnen und Patienten, die von einer nächtlichen Beatmung, Operation oder dem Anpassen einer Protrusionsschiene profitieren werden, noch optimaler auswählen können. Das wiederum trägt dazu bei, dass die Nutzungsdauer der nächtlichen Beatmung bei Schlafapnoepatientinnen und -patienten ansteigt (derzeit durchschnittlich 4,7 Stunden pro Nacht) und sich dadurch u.a. auch die Erfolgskontrolle operativer Eingriffe für unsere überweisenden HNO-ärztlichen Kolleginne und Kollegen verbessert.
Christian Guilleminault Schlaflabor in Dortmund (1996 – 2011)
Somnolab Dortmund, 1996-2011:
Untersuchungen im Schlaflabor (gesamt 11.868) | mittleres Alter in Jahren | mittlerer BMI in kg/qm |
männliche Patienten (84%) | 52,9 Jahre | 29,6 kg/qm |
weibliche Patientinnen (16%) | 56,7 Jahre | 28,9 kg/qm |
Zwischen 1996 und 2011 wurden in Dortmund im Labor der Hörder Burg 11.868 Untersuchungen durchgeführt. Hier war der Anteil der Frauen mit 16% höher als in Essen.
Das mittlere Alter der behandelten Frauen bei Somnolab Dortmund betrug 56,7 Jahre, während das mittlere Alter der behandelten Männer mit 52,9 Jahren deutlich niedriger war.
Auch in Dortmund waren die behandelten Frauen nicht so übergewichtig wie die Männer: Die Frauen zeigten einen mittleren Body-Mass-Index von 28,9 kg/qm, während dieser bei den Männern bei 29,6 kg/qm lag.
Von 1996 bis 2011 führten wir im Dortmunder Somnolab Schlaflabor 230 Kontrolluntersuchungen bei Patientinnen und Patienten durch, die sich einer Operation wegen Schlafapnoe oder Schnarchens unterzogen hatten. Auch diese wurden zum größten Teil von operativ tätigen HNO-Ärzten zugewiesen, um den Erfolg der jeweiligen Eingriffe überprüfen zu lassen. Etwa die Hälfte der Kontrollen wurde auf direktes Betreiben der Patientinnen und Patienten durchgeführt, weil sie wissen wollten, ob die Operation auch erfolgreich gewesen ist.
Von 1996 bis 2011 führten wir im Somnolab Christian Guilleminault Schlaflabor in Dortmund 1.932 Einstellungen auf eine Behandlung mit nCPAP oder nBiPAP durch. Die mittlere Benutzungsdauer dieser Therapie betrug 4,5 Stunden pro Nacht. Die relative Verteilung der Frauen und Männer, die eine nächtliche Atemhilfe erhielten, betrug 14% bei den Frauen und 86% bei den Männern.
Somnolab Dortmund, 1996-2011:
Kontrolluntersuchungen im Schlaflabor: | 230 | |
CPAP-/BiPAP-Einstellungen: | 1.932 | |
Anteil Frauen: | 14% | |
Anteil Männer: | 86% | |
Nutzungsdauer im Mittel pro Nacht: | 4,5 h |
Patientinnen und Patienten, die eine CPAP-Behandlung wünschten, waren im Mittel etwa 5 Jahre älter als jene Betroffenen, die sich einer Behandlung mit einer Protrusionsschiene unterzogen.